"Wie wird man ein richtig guter Gastgeber, Chris von Imhof?

Liebe WTFs (Wunderbar-Together-Familie…note to self: wir brauchen einen Namen für unsere Community!), manchmal liegen die guten deutsch-amerikanischen Geschichten ganz nah, in diesem Fall sogar in der Verwandtschaft: Felix ist über drei Ecken mit Chris von Imhof verwandt, der eine Instanz in der nordamerikanischen Tourismus-Industrie ist, und dem man ganz wunderbar eine gute Stunde lang zuhören kann.

Und das nicht nur, weil Chris seine Freunde gerne "anjodelt", wie er es nennt – hört rein und überzeugt euch selbst. Sondern vor allem, weil er seine Gäste, ob im Hotel oder im Podcast, um den Finger wickeln kann wie kein Zweiter. Und weil er sich hochgearbeitet hat: "vom Tellerwäscher zum Millionär – das stimmt schon."

Chris ist heute bekannt als der Mann, der Alaska auf die internationale Landkarte gesetzt hat. Als Tourismuschef und Leiter des Alyeska Resorts hat er den Wintersport in größten US-amerikanischen Bundesstaates gebracht und eines der weltbesten und exklusivsten Skigebiete aufgebaut.

Seine Reise in die USA beginnt als Auszubildender im Alpenhof in Garmisch Partenkirchen. Der 19-jährige Christoph von Imhof ist dort für den Room Service verantwortlich und bewirtet eine amerikanische Mutter und ihre drei Kinder, die ein Jahr durch Europa reisen. Sie freunden sich an. Er lädt sie zum Skifahren ein, sie ihn zum Essen. Dann erzählt er von seinem großem Traum: Amerika. Die vielen Begegnungen mit Amerikanern im Hotel hätten ihm Lust gemacht, es dort zu probieren. Aber er brauche einen Sponsor, einen Bürgen.

Wenig später meldet sich die wohlhabende Familie bei ihm und bietet ihm an, ihn mitzunehmen in sein Traumland. Er besteigt mit ihnen in Neapel einen Dampfer nach New York, von dort aus reisen sie weiter mit dem Auto bis nach Los Angeles. Nach ersten Jobs in Kalifornien ruft ihn Alaska. Die "crossroads of the world" – ein Drehkreuz zwischen Asien, Europa und den Amerikas. Dort fühlt er sich sofort wohl: "Anchorage erinnert mich an Garmisch."

In den kommenden Jahren arbeitet er sich hoch, mit Mitte Zwanzig wird er Tourismuschef, heiratet Miss Alaska, baut das Alyeska-Resort auf, leitet für einige Jahre Luxushotels auf Hawaii, kommt dann aber doch wieder zurück in den kühlen Norden und schafft einen touristischen Hotspot für Gäste aus aller Welt. Seine Frau und seine drei Söhne sind immer dabei.

Sein Leben sieht aus wie ein Bilderbuch, aber in seiner Biographie spart er die vielen dunklen Momente nicht aus: Er verliert als Kind seine Eltern und seinen Bruder, gerät in Alaskas Weltuntergangs-Erdbeben und springt in vielen Situationen nur knapp dem Tod von der Schippe. Dann verliert er seine Frau an Krebs. "Durchgehalten habe ich das nur dank guten Freunden und Familie. Die zeigen einem, dass das Leben weitergeht. Alleine hätte ich es nicht geschafft."

Chris' Tugenden: „Ehrlich sein, tüchtig und respektvoll.“ Und sein Rezept als Gastgeber: „Das Essen muss stimmen, genauso die Getränke. Ein kleines Programm schadet auch nicht, eine Ansprache vielleicht. Außerdem sollte man die Gäste einander vorstellen. Dann fühlen sie sich willkommen.“

Welche Ansprüche er an ein gutes Hotel hat, wie ihn der einstige Bundeskanzler Helmut Schmidt auf Hawaii begrüßt hat und wie er japanische Investoren davon überzeugen konnte, in ein unterentwickeltes Skigebiet zu investieren (und was Sojasoße damit zu tun hat): Davon erzählt uns Chris von Imhof in dieser charmanten 70. Folge von Wunderbar Together. Jodeln inklusive!

Wer sich mit Chris connecten oder sein Buch "Today Alyeska, Tomorrow Ze World" lesen möchte, tut das am besten auf seiner Website

Viel Spaß beim Hören!

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