Wie wird man der weltweit größte Torwartinfluencer, Michael Bolvin?

Liebe Wunderbar-Together-Fans, wir haben zu Weihnachten ein besonders schönes Sportmärchen für euch mitgebracht – eines, dessen Held am Ende zwar nicht zum Profisportler wird, dafür aber seine ganz eigene Erfolgsgeschichte schreibt.

Es geht um Michael Bolvin, Mike, den Mann hinter @moderngoalkeeping. Er wird 1995 in Russland geboren, fängt als Kind an zu kicken. Das erste Paar Torwarthandschuhe bekommt er zum Geburtstag. „Das passte eigentlich ganz gut, weil ich eher lauffaul war.“ Mit neun Jahren zieht er nach Deutschland, sieht im Fernsehen Oliver Kahn und Manuel Neuer – und merkt, da will er auch hin: „Für mich gab es nur noch Fußball.“

Mit Talent ausgestattet, trainiert Mike in jeder freien Minute, arbeitet sich hoch, erhält ein Angebot von Fortuna Düsseldorf und spielt in der U19-Bundesliga. „Das war für mich wie ein Traum.“ Dann aber bleiben die Angebote von Bundesligavereinen aus, die Anzahl der Spieleinsätzen niedrig. Die Karriere scheint zu enden, bevor sie überhaupt richtig gezündet hat. Die Alternative reizt Mike aber kaum: „Die Schule fertigmachen, studieren, einen Job finden, normal sein, das wollte ich nicht.“

Er bewirbt sich bei US-amerikanischen Universitäten, erhält ein Vollstipendium von einem kleinen College in Brooklyn („Die sind mittlerweile pleite gegangen.“). Was ihn erwartet, erinnert erst einmal kaum an den American Dream. Einsamkeit, unaufgeräumte Sechsbettzimmer und Mannschaftskollegen, die nachts lieber feiern als tagsüber zu trainieren. „Ich war am College auf mich allein gestellt.“ Viele seiner Kommilitonen geben schnell wieder auf: „Die Stadt funktioniert nicht für jeden.“

Nach einem Jahr stellt auch er sich die Frage, wohin es gehen soll. „Ich habe immer von einem besseren Leben geträumt, mich immer wieder gefragt: Was machst du daraus?“ Blogger und YouTuber faszinieren ihn damals. „Wenn die das schaffen können, warum sollte ich das nicht schaffen?“ Er lädt erste Trainingsvideos bei Instagram hoch. Die fliegen direkt und erreichen vom Stand weg mehrere Hundert Zuschauer. Und er macht einfach weiter: „Das war eine absolute Nische. Es gab niemanden, der so etwas gemacht hat.“

Heute ist Bolvin der vielleicht erste Torwartinfluencer der Welt – und vertreibt als Unternehmer erfolgreich Torwarthandschuhe. „Das Unternehmerische habe ich von meiner Mutter. Sie hatte früher einen großen Friseursalon.“ Wie viel Grip ein guter Torwarthandschuh braucht, was ein Torwartinfluencer auf Pinterest sucht und auf welchem Platz Mike Bolvin in New York am liebsten kickt – das alles hört ihr in der 76. Folge von Wunderbar Together.

Happy Holidays, ihr Lieben! Und danke, dass ihr immer wieder einschaltet und uns in diesem Jahr so viele Minuten zugehört habt. Wir freuen uns ehrlich darüber. Wir hören uns im nächsten Jahr!

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