Der Angstforscher: Prof. Stefan Hofmann

Tiefer Fall? Dunkelheit? Giftschlangen? Wir, Olli und Felix, haben vor all dem und noch viel mehr Dingen Angst. Prof. Stefan Hofmann nicht. "Nein", antwortet er ganz ruhig auf unsere Angstfragen. Als einer der weltweit bekanntesten Experten auf dem Gebiet der Angststörungen und der kognitiven Verhaltenstherapie sorgt er sich eigentlich nur um ganz wenige, ganz große Dinge: Einsamkeit. Tod. Klimawandel. "Davor haben wir alle Angst", sagt er. Um die Spinnen, die Monster, den Herzinfarkt? Da kümmert er sich wenn's passiert. Nicht vorher. Beneidenswert.

Der Angstforscher: Prof. Stefan Hofmann

Stefan G. Hofmann ist der erste Professor, den wir duzen dürfen. Die Angst als Thema hat er im Studium entdeckt - und sie hat ihn nicht mehr losgelassen. Seit 1996 lehrt und forscht er an der Boston University, einer der größten privaten Universitäten in den USA. Er leitet dort das Psychotherapy and Emotion Research Laboratory, hat mehr als 400 wissenschaftliche Artikel in Fachmagazinen und 20 Bücher zum Thema Angst veröffentlicht. Nun kehrt er nach Deutschland zurück, als LOEWE-Spitzen-Professor wird er in Zukunft an der Philipps-Universität in Marburg lehren. Stefan hat zudem 2021 eine Alexander von Humboldt-Professur, den höchstdotierten internationalen Wissenschaftspreis Deutschlands, bekommen. Möbel kaufen muss er trotzdem selbst: seine Frau und die zwei Kinder bleiben zunächst in Boston.

In der 33. Folge des Wunderbar Together Podcast spricht Stefan darüber, wovor sich Deutsche und Amerikaner am meisten fürchten, wie sich unsere Ängste in der Pandemie verändert haben und wie wir beide unsere allergrößte Angst - die vor dem Fliegen - besiegen können. "Trinken, Wetterkarten studieren, das ist alles nur Vermeidung. Man muss sich in die Angst hineinlehnen", sagt Stefan. "Ihr müsst euch mit der Angst intensiv auseinandersetzen, um sie zu bekämpfen." Wie soll das gehen? Wir finden es raus – und werfen auch einen Blick in die Zukunft der Angst: "Psychedelika sind das nächste große Ding." Viel Spaß, und vor allem keine Angst, mit Professor Stefan G. Hofmann!

Hier gibt es Hilfe und Beratung bei Problemen und Depressionen:


Speziell in der aktuellen Pandemie leiden viele Menschen unter erhöhtem Stress. Sie verbringen viel Zeit alleine zu Hause und haben deutlich weniger Kontakt zu Freunden und Angehörigen. "Nichts ist toxischer für psychische Störungen als Einsamkeit", sagt auch Prof. Stefan Hofmann im Podcast. Für solche Probleme, aber auch für jegliche Form von Krisen und Depressionen gibt es in Deutschland unterschiedliche Hilfsangebote. - u.a. die allgemeine Telefonseelsorge.

Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung zu jeder Tages- und Nachtzeit unter den bundesweiten Telefonnummern (0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222. Die Telefonseelsorge bietet auch eine Mail- und eine Chat-Beratung an.

Zudem: Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe: erreichbar Montags, Dienstags und Donnerstags von 13 bis 17 Uhr sowie Mittwochs und Freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr unter (0800) 33 44 533. Die Deutsche Depressionshilfe bietet auch einen Selbsttest sowie Informationen und Adressen rund um das Thema Depression an.

Diskussionsforum Depression: Erfahrungsaustausch für Betroffene und Angehörige.

 

Die Themen des Podcasts mit Prof. Stefan Hofmann  im Schnellüberblick: 

 

Professor Dr. Stefan Hofmann lässt sich duzen warum? (ab 3:49)

Wann und wovor hatte Stefan, der weltweit führende Angstforscher, zuletzt selbst Angst? (ab 4:28) 

“Rapid Fire”-Fragen: Hat Stefan Angst vor Spinnen? Schlangen? Fliegen? Höhe? Enge? Dunkelheit? Spritzen? Krebs? Terror? Klimawandel? (ab 5:47)

Wie ist er zum Thema Angst überhaupt gekommen? (ab 11:13)   

Er ist in Bietigheim-Bissingen geboren und aufgewachsen. Wie denkt er an seine Kindheit zurück? (ab 16:30) 

Wie ist der Forscher zunächst an die Stanford University und dann an die Boston University gekommen? (ab 17:37) 

Wie geht er als Angstforscher mit der sehr persönlichen Angst um die eigenen Kinder und deren Zukunft um? (ab 21:02)

Gibt es unterschiedliche Ängste in den Gesellschaften der USA und Deutschland? (ab 25:25) 

Wovor fürchten sich die Deutschen am meisten? (ab 31:30)

Was war die außergewöhnlichste Angst, mit der Stefan je zu tun hatte? (ab 32:13)

Felix und Olli haben beide Flugangst. Welchen Rat kann der Angstforscher ihnen geben, um diese Angst zu überwinden? (ab 37:19)

Ist Angst eigentlich auch ansteckend? (ab 46:08) 

Warum haben psychische Erkrankungen wie zum Beispiel Depressionen und Panikattacken  während der Pandemie zugenommen vor allem in der Altersgruppe 18- bis 25-Jährigen? (ab 47:41)

Ist die Angst vor dem Impfen neu oder gibt es diese Form der Angst schon lange? (ab 53:03)

Warum haben die Menschen infolge der Pandemie das Klopapier gehortet? Welche Angst kommt hier konkret zum Vorschein? (ab 55:03) 

Welche neuen Behandlungsmethoden gibt es, die er und seine Kollegen in den vergangenen Monaten und Jahren entwickelt haben? (ab 56:57)  

Neue Behandlungsmethoden in der Angsttherapie arbeiten mit virtuellen Realitäten. Wie funktioniert das und wann macht es Sinn, damit zu arbeiten? (ab 62:06)

Was ist das nächste große Ding, woran Forscher in der Angsttherapie aktuell arbeiten? (ab 64:07)  

Was soll sein Vermächtnis (“Legacy”) in der Angstforschung sein? (ab 67:03)

Vertritt er eine Meinung, die in seinem Feld eher unpopulär ist? (ab 68:37)

Mit welcher Angst sollten wir uns als Gesellschaft in Zukunft näher befassen? (ab 71:56)  

Eine letzte Botschaft von Stefan. (ab 74:44)  

 

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